"Förderung der Honigbienengesundheit durch die Fütterung von Supplementen"
Am Institut für Bienengesundheit erforschen wir mögliche positive Effekte unterschiedlicher Nahrungssupplemente (z.B. Mikronährstoffe wie Vitamine, Probiotika, Pflanzenbestandteile) auf relevante Gesundheitsparameter von Honigbienen Arbeiterinnen. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Nahrungszusatzes, der die Honigbienenvölker bei der erfolgreichen Überwinterung unterstützt.
Das Trockengewicht von Arbeiterinnen ist ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand einer Biene und ist im Vergleich zum Lebendgewicht wesentlich präziser. Der Trocknungsprozess der experimentellen Bienen kann mit einem Gefriertrockner (Abbildung 1) in einem standardisierten und, mit mehreren hundert Einzelbienen gleichzeitig, effizienten Verfahren durchgeführt werden (Abbildung 2). Der Vergleich der Trockengewichte der mit unterschiedlichen Supplementen gefütterten Arbeiterinnen zeigt auf, welche Substanzen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Honigbienen haben. Neben der direkten Nutzung des Trockengewichts als eigenständiger Messwert stellt das Trocknen auch ein notwendiger Schritt für weitere Analysen wie die Fettsäureprofilbestimmung im Fettkörper der experimentellen Arbeiterinnen dar. Der Einsatz des Gefriertrockners (Abbildung 3) führte dadurch zu interessanten Erkenntnissen über den physiologischen Einfluss der getesteten Supplementen.
Weitere geplante Einsatzmöglichkeiten des Gefriertrockners sind die Herstellung von Supplementen durch Trocknen der Rohsubstanzen, beispielsweise Pflanzenbestandteile oder Probiotika aus eigens im Labor gezüchteten Darmbakterien von Honigbienen für weitere Versuche.
Unterstützung durch die UniBern Forschungsstiftung
Die UniBern Forschungsstiftung hat uns einen Labor-Gefriertrockner mit einer Vakuumpumpe im Wert von CHF 13’415.— finanziert. Dank dieser grosszügigen Unterstützung konnten wir unsere Effizienz beim Trocknen der experimentellen Bienen massgeblich erhöhen und werden das Gerät zukünftig auch für weitere Methoden im Projekt zur optimierten Bienenernährung einsetzen.
Dr. Gina Retschnig
Prof. Dr. Peter Neumann
Institut für Bienengesundheit