Eine soziologische Analyse von Diskriminierung im europäischen Fussball
Die Schwerpunkte meiner Forschungen betreffen die Kultursoziologie, soziale Netzwerke und computergestützte Methoden für die Messung und Interpretation sozialer Prozesse. Hierbei ziehe ich zunehmend moderne Formen von Daten heran.
Im vorliegenden Projekt untersuche ich Tendenzen und Mechanismen sozialer Diskriminierung im europäischen Fussball. Der Fussball stellt ein Laboratorium für soziale/mikroökonomische Forschungsfragen dar. Insbesondere auf Grund seiner Spielstruktur (wiederkehrende Handlungssituationen, Rollenverteilungen der Spieler, Trainer-Team-Beziehungen etc.) ermöglicht er die Untersuchung generellerer Fragen zu sozialem Handeln. Dies beinhaltet Probleme sozialer Koordination und Kooperation, die zu Diskriminierung führen können.
Die Erforschung verwandter Fragestellungen blieb bislang vor allem auf Grund des Mangels an geeigneten Daten stark beschränkt. Dank einem Förderbeitrag der UniBern Forschungsstiftung konnten nun neuartige Daten erworben und aufbereitet werden, die den Verlauf aller Spiele in vier europäischen Fußballligen über fünf Saisons hinweg detailliert abbilden. Ziel des Projektes ist es, mittels dieser Daten nationale sowie zeitliche Unterschiede sozialer Diskriminierung zunächst rein deskriptiv darzustellen. Daran anschließend werden soziale Mechanismen untersucht, welche die entsprechenden Tendenzen erklären könnten.
PD Dr. Achim Edelmann, Institut für Soziologie